Kolumbien - eine Entdeckungsreise
Kolumbien kämpft noch immer mit seinem Image als gefährliches Kokain- und Guerillaland – ist aber inzwischen völlig sicher zu bereisen. Ein Reisebericht von Christian und Carmen Hlade, die drei Wochen lang kreuz und quer durch Kolumbien reisten.
Die Vielfalt und Schönheit Kolumbiens veranlasste den Lonley Planet, das Land für 2017 an die zweite Stelle - nach Kanada - als das „sehenswerteste Reiseland des Jahres“ auszuzeichnen. Nachdem Kolumbien über viele Jahre nicht gut bereist werden konnte und nun erst zart der Tourismus beginnt, kann man dort jetzt noch echte „Entdeckungsreisen“ machen.
Mit seiner relativ stabilen, demokratisch gewählten Regierung, einem guten wirtschaftlichen Aufschwung und dem andauernden Friedensprozess mit der Guerilla ist Kolumbien in allen touristisch interessanten Regionen nun völlig unbedenklich und sicher zu bereisen. Wir erlebten nicht eine einzige Situation in der wir uns unsicher oder bedroht gefühlt hätten.
Die KolumbianerInnen sind Gästen gegenüber extrem herzlich und neugierig eingestellt. Tanzen und häufig zusammen Feste zu feiern gehören zum „Lifestyle“. Gerne teilt man diesen auch mit alten und neuen Freunden. Die Menschen leben eine große Offenheit. Nachdem man eh oft nicht so genau weiß, was der nächste Tag an Überraschungen bringt lebt man spontan und ist flexibel. Vielleicht ist dieser „Livestyle“ mit ein Grund, warum Kolumbien in Glücksstudien immer wieder Spitzenränge belegt, obwohl der durchschnittliche Wohlstand vergleichsweise niedrig ist.
Kolumbien besitzt eine der artenreichsten Tier- und Pflanzenwelten
Der Pflanzen- und Tierreichtum und die Artenvielfalt von Kolumbien sind einfach umwerfend: Mit fast 2000 unterschiedlichen Vogelarten ist man hier weltweit an erster Stelle und auch bei den Orchideen gibt’s in Kolumbien weltweit die größte Vielfalt. Bei den Schmetterlingen liegt Kolumbien immerhin weltweit an dritter Stelle. Spitzenplätze gibt’s auch bei der Vielfalt der Pflanzen und Tierwelt allgemein. 59 zum Teil riesig große Nationalparks schützen diesen großen Schatz des Landes.
Kolumbien besitzt eine facettenreiche Geschichte und unzählige sehenswerte Kulturdenkmäler. Nur allein das grandiose Goldmuseeum in Bogota - für mich eines der sehenswertesten Museen der Erde - würde eine weite Reise rechtfertigen. Cartagena war eine der ersten Stadtgründungen der Spanier am amerikanischen Kontinent und ist für mich auch heute noch DIE schönste Stadt von ganz Amerika. Aber Kolumbien bietet noch viele weitere großartige Kolonialstädte, wie z.B. Mompox, Popayan, Bogota, u.v.m. Hunderte geheimnisvollen Statuen von San Agustin ganz im Süden und die Terrassenanlagen der „Ciudad Perdida“ ganz im Norden zeugen von uralten präkolumbischen Kulturen hier. Das sind aber nur ein paar wenige Beispiele von vielen.
Vielfalt an lebendigen Traditionen
Kolumbien vereint viele Länder, viele Zeitalter in einem Land. Das Land besitzt drei Hochgebirge, im Norden tolle, weiße Sandstrände zur Karibik und im Westen eine ewig lange Küste mit schier unendlichen, großteils unerschlossenen Stränden zum Pazifik. Kolumbien ist vielfältig, aber doch oft auf eine für mich sympathische Weise rau und authentisch. Fast nirgends ist das Land für den Tourismus „glattgebürstet“ und „verniedlicht“ oder „behübscht“. Überall spürt man ein junges Land, voller Leben und Energie. Ein junges Land im „Aufbruch“ in dem sich Dinge sehr rasch verändern.
Es gibt aber ebenso noch viele lebendig erhaltene Traditionen und Lebensweisen von dutzenden indigenen Stämmen, die in teils riesigen eigenverwalteten Zonen gelebt und bewahrt werden können. Begeisterung riefen bei mir auch die TänzerInnen der weltberühmten Salsaschulen von Cali hervor. Dazu kommen die UNESCO – Welterbe Osterprozessionen von Popayan oder der Karneval von Barranquilla (der zweitgrößte Karneval der Welt nach Rio und auch UNESCO-Weltkulturerbe) oder der sympathisch-bunte kleinere Karneval von Cartagena. Und noch viel, viel mehr…
Kolumbien ist so groß wie Deutschland, Frankreich und Spanien zusammen. 95% der 50 Mio. Einwohner konzentrieren sich jedoch auf einen relativ kleinen Bereich entlang der Anden. 2/3 der BewohnerInnen leben zudem in den Städten. Das bedeutet, dass Kolumbien riesige, praktisch menschenleere Gebiete besitzt. Oft fängt unberührte Natur und Wildnis unmittelbar außerhalb von Großstädten an. Weniger als 90 Minuten Fahrzeit von der 8 – Millionenmetropole Bogota entfernt, wanderten wir durch menschenleere Naturlandschaften im wunderschönen Nationalpark Chingaza und trafen den ganzen Tag keine anderen Wanderer. Es war kaum zu glauben.
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zuletzt geändert am 18.02.2017