In den sanften Hügeln der Toskana - von Kirchen, Küche und Kelchen
Hügel, Haus, Zypresse – dieses Klischee wird in der Toskana Realität. Eine schöne Realität, der sich kaum jemand entziehen kann. Daneben lockt die beliebte mittelitalienische Region mit einer überbordenden Fülle an Kunst, gutem Essen und vielen guten Tropfen.
“Buon giorno, come va?“ ist eine häufige Frage in Italien. Wie es geht, will man wissen. Hier in Buonconvento auf dem samstäglichen Markt trifft man sich, nicht nur um sich mit neuester Mode, Lebensmitteln und Haushaltswaren einzudecken, sondern auch um die jüngsten Neuigkeiten auszutauschen. Das lebendige, mittelalterliche Buonconvento rund 30 Kilometer südlich von Siena hat das Glück, in einer der schönsten Gegenden der Toskana zu liegen, am Rand der wilden Crete Senesi und unweit vom lieblich geschwungenen Val d´Orcia entfernt. Oben auf dem Hügel thront Montalcino, in aller Welt berühmt für seinen Spitzenwein Brunello di Montalcino. Gemeinsam mit dem piemontesischen Barolo trotz Weinkrise nach wie vor das Aushängeschild der italienischen Önologie.
Naturschönheiten
Unter den insgesamt rund 230 Weingütern, die sich ringsum von Montalcino gruppieren, befindet sich auch das der Familie Loacker, Corte Pavone. 1996 entschlossen sich die Südtiroler Winzer, auch in der Brunello-Hochburg ein Weingut zu erwerben. Auf rund 12 Hektar Rebfläche wird jetzt die Sangiovese Grosso-Rebsorte für den Brunello und den Rosso di Montalcino angebaut, zwei der raren reinsortigen Weine Italiens. Immer biologisch-dynamisch. Auf einer Felsnase auf gut 550 Metern Höhe liegt das Weingut, auf gleicher Augenhöhe mit Montalcino und zugleich traumhafter Aussicht auf das Val d`Orcia, bietet den Ankommenden so erste visuelle Aha-Erlebnisse.
Nach Besichtigung und der Verkostung der Weine geht es in die mehr als 1200 Jahre alte Abtei S. Antimo, wo nach langer Agonie erst im vergangenen Jahrhundert wieder Leben eingekehrt ist. Gregorianische Gesänge der hiesigen Mönche entfalten eine nahezu mystische Atmosphäre in der schlichten romantischen Abtei, die schon so manch nervösen Geist zur Ruhe kommen ließ.
Über die alte Thermalbadestadt Saturnia weist die Straße Richtung Mittelmeerküste. Hier in der Maremma toscana wütete einst die Malaria, die erst im vergangenen Jahrhundert ausgerottet werde. Wild und ursprünglich bietet sie bis heute Platz für Rinder- und Schafsherden, hier gibt es auch die Butteri, italienische Cowboys, die seit einiger Zeit bereits eher zur Touristenbelustigung aufs Pferd steigen.
Seit gut 20 Jahren ist dieser südwestlichste Teil der Toskana auch Weinanbaugebiet, besonders für den kräftigen Roten Morellino di Scansano, der vonzahlreichen Kellereien produziert wird. Auch von den Loackers, die in der Nähe von der Via Aurelia, der alten Kolonialstraße der Römer, ein 22-Hektar-Weingut mit Namen Valdifalco ihr eigen nennt. Hier werden unter anderem der Morellino di Scansano und ein reinsortiger Syrah gekeltert. Ausgestattet mit Picknickkorb und einigen Flaschen Vino lässt es sich gut das Strandleben genießen, unterhalb von Grosseto gibt es eine Reihe schöner Strände hinter Pinienhainen, die auch im Hochsommer nicht überbevölkert sind.
Folge lebensart-reisen auf instagram>>>
zuletzt geändert am 18.11.2021