Dirndl im Dirndl mit Dirndlmarmelade im Dirndltal.
Dirndl im Dirndl mit Dirndlmarmelade im Dirndltal. Foto: Weinfranz

Pielachtal – das Dirndltal

Genuss und Nachhaltigkeit vereinen sich in der kleinen roten Frucht, die für das Tal zur Marke geworden ist. Bei einer Fahrt mit der Mariazellerbahn - auf Viadukten, durch Tunnel und an Steilhängen – wird die Schönheit der Landschaft am Fuße des Ötschers erlebbar.

„DAS Dirndl“ ist ein trachtiges Kleidungsstück, das derzeit wieder ein Revival in der Modewelt erlebt. Oder auch gleich die Bezeichnung für ein junges Mädchen, das drinnen steckt – besonders gebräuchlich unter Volksmusikern. Aber was ist „DIE Dirndl“? Keine Sorge, es handelt sich dabei um keine gendergerechte Neugestaltung des Artikels. Als „Dirndln“ werden im Pielachtal vielmehr die Früchte des Gelben Hartriegels bezeichnet, die zu exquisiten Edelbränden, Marmeladen und Säften verarbeitet werden. Der Dirndlstrauch ist nicht nur seit Jahrhunderten Element der Pielachtaler Kulturlandschaft, er ist auch Symbol für ein nachhaltiges, regionsverbundenes Wirtschaften. Kein Wunder also, dass das Tal weithin als „Dirndltal“ bekannt ist.

Zwischen dem Donauraum und den Alpen gelegen, bietet die Region landschaftlich ein Spektrum von flachhügelig bis hin zu Bergen über 1.900 Meter Höhe. Die Kulturlandschaft des Tales ist geprägt von kleinstrukturierter bäuerlicher Bewirtschaftung. Wälder wechseln mit Wiesen, Weiden, Hecken, Obstgärten, Höfen und dörflichen Siedlungsstrukturen am Talboden. Die Pielach zählt zu den reinsten und artenreichsten Voralpenflüssen.

Für seine Bestrebungen in der nachhaltigen Regionsentwicklung wurde das Pielachtal mit dem EDEN, dem European Destination of Excellence Award, ausgezeichnet. Viele kleine Einzelprojekte haben zu diesem Erfolg beigetragen, aber auch gemeinschaftliche Anstrengungen, wie der Regionale Pielachtaler Nachhaltigkeitsbericht, der erste seiner Art in Österreich, oder der Aufbau der Regionalmarke rund um die kleine Wildfrucht „Dirndl“.

Zug fährt über ein Viadukt.
Mit der Schmalspurbahn durch das Pielachtal und die beeindruckende Landschaft der Voralpen ins Mariazellerland. Foto: NÖVOG / weinfranz

Mariazellerbahn

Seit über hundert Jahren schlängelt sich die Schmalspurbahn 85 Kilometer von St. Pölten quer durch das Alpenvorland zum Wallfahrtsort Mariazell. So auch durch das Pielachtal, wo sie neben der Dirndl ein weiteres Wahrzeichen darstellt. Dass die Bahn auch heute noch in Betrieb ist, verdankt sie nicht zuletzt den engagierten Menschen im Pielachtal, die für ihre Bahn kämpften. Mit der Übernahme der Strecke durch das Land Niederösterreich wurde auch wieder in die Regional- und Tourismusbahn investiert, „Himmelstreppe“ nennen sich die neuen Garnituren.

Nachhaltig ist nicht nur die Energiegewinnung auf der Strecke, sondern auch die Nutzung der alten Stationsgebäude: Die Bahnhöfe Hofstetten-Grünau und Kirchberg an der Pielach wurden durch ein Bahnhofs- sowie ein Modellbaumuseum zur Mariazellerbahn wiederbelebt. In der Station in Obergrafendorf können Hopfenliebhaber Bier aus der ersten Bahnhofsbrauerei Österreichs probieren. Das neue Betriebszentrum in Laubenbachmühle/Frankenfels, bestehend aus Bahnhof, Remise und Werkstätte, eröffnet Besuchern durch viele Glasflächen einen Einblick ins Eisenbahnwesen. Die umliegenden ÖTSCHER:REICH-Stationen geben Einblick in das Leben und Arbeiten der Menschen in dieser Voralpenregion.

Naturschönheiten

Lebendige Kulturlandschaft: Die kleinstrukturierte, bewirtschaftete Pielachtaler Kulturlandschaft kann durch ein dichtes Netz an Wanderwegen erlebt werden. Empfehlenswert sind unter anderem der Dirndlweg, der Rundwanderweg Bilderbuch Landschaft oder der Pielachtaler Rundwanderweg.
Dirndlblüte: Der Dirndlstrauch blüht bereits im März, noch vor dem Laubaustrieb. Die reiche, gelbe Blüte prägt die Vorfrühlings-Landschaft der Region. Am letzten Wochenende im März bieten die Pielachtaler Naturführer Dirndlblüten-Wanderungen an.
Naturdenkmal Nixhöhle: Die Nixhöhle gehört zu den größten Schauhöhlen Niederösterreichs. Es ist eine Tropfsteinhöhle im Karstgebiet der Voralpen. Rund 1 km führt der ausgebaute Fußweg ins Innere des Berges. Von Mai bis Oktober werden regelmäßige Führungen angeboten.
Steinschaler Gärten: Rund um das Naturhotel Steinschalerhof befinden sich hauseigene Natur- und Produktionsgärten. Sie sind ein Vorzeigebeispiel für nachhaltiges und biologisches Gärtnern.
Garten der Fuchsien Vroni: Im Sommer verwandelt sich der Garten der Veronika Riegler in ein Blütenmeer aus Fuchsien, Geranien und Schönmalven, ergänzt durch einen Kräutergarten und Dirndlpflanzen.
Dirndlsteig: Der Hang unterhalb der Terrasse des Naturhotels Steinschaler Dörfl ist von einem Steig durchzogen. Entlang des Weges befinden sich verschiede Arten von Dirndlsträuchern und anderen Hartriegelgewächsen, was zu dem Namen „Cornetum“ geführt hat. Auf kompakten Raum und mit herrlicher Aussicht können Sie sich einfach über die Pielachtaler "Regionalfrucht" informieren.
Naturpark Ötscher-Tormäuer: Rund um den weithin sichtbaren Ötscher, das Wahrzeichen des Mostviertels, entstand 1970 der Naturpark Ötscher-Tormäuer. Er ist 170 km² groß – das entspricht etwa der Landesfläche des Fürstentums Liechtenstein – und damit der größte Naturpark Niederösterreichs. Wegen seiner eindrucksvollen Schluchten und Wasserfälle heißt er im Volksmund auch „Grand Canyon Österreichs“.

Kulinarische Spezialitäten

Dirndlprodukte: Die Spezialität der Genussregion Pielachtaler Dirndl sind die zahlreichen Erzeugnisse aus den Früchten des Dirndlstrauches, einer vitaminreichen Wildfrucht mit  unvergleichlich fruchtigem Geschmack. Sie wird verarbeitet zu Edelbrand, Likör, Fruchtsaft, Marmelade, süß-sauer eingelegt und in vielen weiteren Variationen.

Zweig mit reifen, roten Dirndln
Die Dirndl - Eine Frucht wird zur Namensgeberin eines Tales Foto: Weinfranz

Schaf-Frischkäse: Das Pielachtal ist Teil der Genussregion Mostviertler Schofkas.
Most: Das Pielachtal ist Teil der Genussregion Mostviertler Birnmost. Der vergorene Birnensaft mit leichtem Alkoholgehalt ist in hoher, reinsortiger Qualität erhältlich. Am besten genießen Sie ihn bei einem der Mostbaron-Betriebe.
Wildkräuterspezialitäten: Die reichhaltigen und gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe heimischer Wildkräuter kennt und nutzt man in besonderer Weise im Naturhotel Steinschalerhof. Ausgebildete Kräuterpädagogen geben gerne Auskunft. Geboten werden auch Führungen und Kochkurse für Gruppen.

Infos:

Mostviertel Tourismus Information
Pielachtal Information

Anreise

Mit der Bahn: Westbahnstrecke bis St. Pölten, umsteigen in Mariazellerbahn.


 

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zuletzt geändert am 22.07.2021

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