Valencia – die grüne Stadt am Mittelmeer
Dafür, dass der Name der Stadt zu Deutsch „veraltet“ bedeutet, präsentiert sich Valencia modern, vielfältig und vor allem nachhaltig. Die Europäischen Kommission würdigte das Engagement zur Verbesserung der Umwelt- und Lebensqualität mit der Ernennung zur Grünen Hauptstadt Europas 2024.
Valencia ist mit rund 800.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Spaniens. Direkt am Mittelmeer gelegen bietet die Stadt auch im Winter ein mildes Klima. Die Anzeige am Thermometer bleibt tagsüber meist über zehn Grad. Besonders angenehm ist es im Frühling bei 17 bis 25 Grad, wenn die Tage länger werden und die Natur so richtig erblüht.
Natur in der Stadt
Dass Valencia eine grüne Stadt ist, merkst du sofort. Da fallen zuerst die vielen Gärten und Grünflächen auf, die du in der ganzen Stadt findest und die zur Erholung einladen. Allen voran der Turia-Garten im ehemaligen Flussbett des Turia. Auf neun Kilometern Länge – vom Cabecera-Park vorbei am alten Stadtzentrum bis zum Hafen - zieht sich diese Garten-, Sport- und Freizeitanlage quer durch die Stadt. Gleich angrenzend präsentiert sich der romantische Monforte Garten mit vielen verwinkelten Wegen und versteckten Ecken. Der erst vor wenigen Jahren angelegte Zentralpark verbindet moderne Gestaltungselemente mit typisch mediterraner Vegetation. Orangen, Zitronen, Oliven, Palmen – dazwischen viel Wasser und Spielplätze – alles, was das südländisch schlagende Herz begehrt.
In den Außenbezirken findest du gleich zwei Naturparks, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad gut zu erreichen sind. Der L'Albufera Naturpark ist eine urbane Oase, umgeben von Reisfeldern und Wald. Hier findest du den größten Süßwassersee Spaniens. Er ist nicht nur eine Oase für die Menschen, sondern auch für Tausende von Vögeln, die sich in diesem Feuchtgebiet aufhalten. Bis zu 300 verschiedene Vogelarten finden hier das ganze Jahr über Zuflucht, auch Flamingos überwintern hier.
Rund um Valencia findest du zwei Biosphärenreservate und Regionen, in denen es in der Nacht noch so richtig finster wird. Und weil du hier die Sterne ohne künstliche Lichtverschmutzung besonders gut beobachten kannst, wurde Valencia als „Starlight Destination“ ausgezeichnet.
Die Speisekammer der Stadt
Als „huerta“ bezeichnet man in Spanien eine fruchtbare, künstlich bewässerte Ebene. Direkt an den Stadträndern von Valencia erstreckt sich die historische Region La Huerta über eine Fläche von 12.000 Hektar, von Puzol im Norden bis zur Albufera im Süden. Nur einen Steinwurf vom Trubel der Stadt entfernt liegt diese grüne Landschaft mit fruchtbaren Obstgärten, Orangenhainen, Weinbergen und Olivenhainen. Mancherorts scheint die Zeit stillzustehen. Traditionelle Hütten und Bauernhäuser, die ursprünglich aus Schilf und Lehm gebaut wurden, erheben sich zwischen endlosen Reisfeldern, Erdmandelfeldern und Gemüseplantagen. Das jahrtausendealte Netz von Bewässerungskanälen ist ein Erbe der Araber. Es wurde von der Welternährungsorganisation FAO als wichtiges landwirtschaftliches Welterbe anerkannt. Und damit alles mit rechten Dingen zugeht, gibt es seit eh und je den Wassergerichtshof, der von der UNESCO zum Welterbe ernannt wurde.
In den Huertas liegt auch das wahre Geheimnis der köstlichen valencianischen Küche. Die Köche der Stadt können sich in dieser riesigen Speisekammer bedienen, denn von hier werden die Märkte und Restaurants der Stadt beliefert. Und auch der Fisch kommt frisch im Hafen an. Mehr Regionalität geht nicht. Diese Null-Kilometer-Strategie ist auch besonders nachhaltig, weil man sich die langen Transporte erspart. Schon 2017 wurde Valencia zur „europäische Hauptstadt für nachhaltige Ernährung“ ernannt.
La Albufera ist übrigens auch der Geburtsort der Paella, dem spanischen Nationalgericht. Im Fischerviertel El Cabanyal mit seinen endlosen Stränden ist die Dichte an Paela-Restaurants besonders hoch. Eine der besten Paellas soll es allerdings in der „Barraca“ von Toni Montoliu, etwas außerhalb der Stadt in der „Huerta“ geben.
Stadt der Künste und Wissenschaften
In der Nähe des Hafens am Ende des Turia-Gartens prägen mehrere futuristische Bauwerke das Stadtbild. Sie stammen vom Stararchitekten Santiago Calatrava und das alleine ist schon ein Muss für deinen Valencia-Trip. Hier findest du zudem noch das größte Aquarium Europas mit sieben unterschiedlichen Meeresräume, in denen man fast 45.000 Exemplare von 500 unterschiedlichen Arten, wie Delfine, Weißwale, Walrosse, Seelöwen, Robben, Pinguine oder Haie sehen kann und das naturwissenschaftliche Museum, das von außen aussieht wie ein riesiges Skelett. Für Musikliebhaber*innen bietet das Palau de les Arts Raum für Opern, Konzerte und Balettabende, im CaixaForum findest du ein buntes Programm aus Ausstellungen, Live-Musik, Projektionen und Shows.
Auch außerhalb der „Stadt der Künste und Wissenschaften“ bietet Valencia ein buntes Kulturprogramm mit Festivals von Techno bis Popmusik, mehrere erstklassige Museen wie das IVAM (Valencianisches Institut für Moderne Kunst), das CCCC (Centro del Carmen de Cultura Contemporánea) oder das Museum der Schönen Künste. Die Fallas sind ein valencianisches Frühlingsfest, das jedes Jahr zum Josefstag im März gefeiert wird und zur traditionellen Folklore der Küstenlandschaft Valencias gehört. Es wurde zum UNESCO Weltkulturerbe erhoben, so wie auch die Seidenbörse „Lonja de la Seda“ eines der berühmtesten gotischen Zivilbauten in Europa.
Joaquin Sorolla, der auch als "der Maler des Lichts" bekannt ist, ist international der bekannteste Maler Valencias. In seinen Gemälden spiegelt sich das besondere Licht der Stadt wider. Dieses Licht ist auch der Hintergrund für einen Song und Videoclip der Musikgruppe Seguridad Social mit dem Titel „Todo es luz“ – „alles ist hell“. Damit soll zum einen Sorollas Werk gewürdigt werden, aber auch ein Licht auf die historische, künstlerische und musikalische Kultur der Stadt geworfen werden.
Unterwegs in Valencia
Im besten Licht steht Valencia auch da, was die umweltfreundliche Mobilität betrifft. Neben den kurzen Wegen für die Speisen sind es auch die vielen Radwege, die die Stadt zu einer der fahrradfreundlichsten in Europa machen. Mit mehr als 200 Kilometern Radwegen und einem praktisch flachen Gelände ist es ein Vergnügen, die Stadt auf zwei Rädern zu erkunden. Wenn du nicht so gerne in die Pedale trittst, gibt es großzügige Fußgängerzonen und ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrssystem mit U-Bahn, Straßenbahnen und Bussen.
Mit der Valencia Tourist Card fährt man kostenlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln und erhält freien Eintritt bei den städtischen Museen sowie Preisnachlässe bei anderen Sehenswürdigkeiten.
European Green Capital 2024
Valencia bietet eine perfekte Mischung aus Tradition und Moderne, einem mediterranen Lifestyle, köstlicher Gastronomie und kulturellen Veranstaltungen. Und das alles mit einem sehr guten Gespür für eine nachhaltige Entwicklung. Nicht von ungefähr kürte die Europäische Kommission die Stadt zur European Green Capital 2024, eine Anerkennung für die herausragenden Bemühungen im Bereich Umweltschutz und die Förderung eines nachhaltigen Lebensstils. Damit nicht genug. Für 2025 hat man sich das Ziel gesetzt, die erste kohlendioxidneutrale Stadt zu werden.
Anreise
Von Wien mit dem Nachtzug um 21:35 Uhr nach Zürich und von dort weiter mit dem Zug über Genf, Lyon und Barcelona nach Valencia. Reisedauer ca. 26 Stunden, davon 15 Stunden tagsüber ab Zürich.
TIPP: Mit der Mobilitäts-App wegfinder findest du alle Angebote für deine An- und Rückreise und kannst diese auch gleich buchen. Neben Zügen und Bussen zeigt dir die App auch das vorhandene Leih-Angebot an Autos, Fahrrädern und E-Scootern sowie regionale Taxiunternehmen für die Fahrt vom Bahnhof / von der Bushaltestelle zum gebuchten Quartier.
Falls du nach Valencia fliegst:
Hier kannst Du Den CO2 Ausstoß Deiner Flugreise kompensieren:
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zuletzt geändert am 18.12.2024