Das Waldviertel – eine Zeitreise
Die Natur ist der Hauptdarsteller im Waldviertel, unverbraucht und unverfälscht. Denn alles ist hier entstanden, gewachsen, geworden. Mehr braucht es nicht für eine spannende Entdeckungsreise voller Überraschungen.
Natürlich wachsen im Waldviertel – nomen est omen – ausgedehnte Wälder. Aber Waldviertel, das bedeutet auch: Eintauchen in das kristallklare Wasser der Kampseen, an bizarren Felsformationen vorbeiwandern, die ungewohnte Frische der Luft einatmen, sagenumwobene Granitblöcke entdecken, an bunten Mohnfeldern entlang spazieren, inmitten der Wälder Klöster, Schlösser, Burgen und Ruinen entdecken, uvm. Es ist ein wenig wie das Schnuppern in längst vergangenen Zeiten - echt und pur, ganz ohne Schnörksel und aufgesetzten Inszenierungen.
Naturschönheiten
Die Liste der ganz besonderen Plätze ist lang, unvollständig und individuell. Denn bei jeder Wanderung - etwa entlang der Flüsse Thaya, Kamp oder Ysper - tun sich neue faszinierende Eindrücke auf – imposante Naturarenen und schlichte Plätze, die die Landschaft und die Menschen geschaffen haben. Jeder, der das Waldviertel langsam, Schritt für Schritt, erkundet wird es mit einer Fülle von „Lieblingsplätzen“ wieder verlassen um diese immer wieder und wieder aufzusuchen um von neuem die Kraft zu spüren, die sie ausstrahlen.
Urtümliche Wälder und bunte Wiesen prägen den Nationalpark Thayatal. Mit ein bisschen Glück erhascht man gar einen Blick auf eine der Wildkatzen, die hier eine neue Heimat gefunden haben.
Überall im Naturparks Blockheide liegen sie herum, als hätten vor langer Zeit die Riesen mit ihnen gespielt: die mächtigen Findlinge und Wackelsteine, die zu einem Symbol für die kraftstrotzende und ursprüngliche Natur des Waldviertels geworden sind
Kraftarena Groß Gerungs: Fast sieben Meter ragt eine rätselhafte Steinpyramide inmitten einer reizvollen Landschaft gen Himmel, gleich in der Nähe liegt die „Weltkugel“, ein 500 Tonnen schwerer, globusförmiger Stein –kein Wunder, dass man hier auf den fünf Kraftplätzen ganz außergewöhnliche Kräfte spürt.
Mitten im Naturpark Heidenreichstein liegt das Herz des Moors, dem man im Waldviertel auch jede Menge gesundheitsfördernde Aspekte abgewinnen kann. Wer zweifelt: nichts wie rein in die Moortretanlage! Da kann man die Wirkung am eigenen Körper spüren!
Mit der Ysperklamm schneidet sich eine tiefe, enge Felsschlucht in das sonst so sanfte Hügelland im südlichen Waldviertel.
Zurück ins Mittelalter
Das Waldviertel ist reich an Natur, aber genauso reich an geschichtsträchtigen Burgen, historischen Schlössern und kunstverliebten Stiften:
Imposant erhebt sich die Wasserburg Heidenreichsten mit ihrem mächtigen Bergfried über der Stadt. Und wenn man die Zugbrücke passiert hat, ist man mitten drin in einer längst vergangen geglaubten Welt.
Nicht anders ist das in der Burg Rappottenstein, wo man unmittelbar ins Mittelalter eintaucht und die Geheimnisse einer Festungsanlage erforschen kann.
Prunkvoll präsentiert sich das Renaissanceschloss Rosenburg auch heute noch. Besondere Attraktion sind die frei fliegenden Greifvögel, die man bei Vorführungen im Hof bewundern kann.
Wer den Aussichtsturm des Renaissanceschlosses Weitra besteigt, wird mit einem einzigartigen Rundblick belohnt.
Schloss Grafenegg zählt zu den bedeutendsten historischen Schlossanlagen Österreichs. Stimmungsvolle Arkaden, ein eindrucksvoller Rittersaal, faszinierende Prunkräume und eine einzigartige Parkanlage lassen die Geschichte lebendig werden.
Kunst & Kultur
Kunst und Kultur wird in den Stiften lebendig. Im Chorherrenstift Geras etwa und im Stift Altenburg, dem Barockjuwel des Waldviertels. Das im Jahr 1138 gegründete Stift Zwettl ist das weltweit drittälteste Zisterzienserkloster.
Quer durchs Waldviertel finden Sie zahlreiche Museen mit ganz speziellen Themen und lokaler Geschichte. In Wietzen bei Lichtenau etwa sind 50 Steinskulpturen des Wotruba-Schülers Alfred Kurz zu bewundern, in Schrems zeigt das Kunst-Erlebnismuseum einen rätselhaften Skulpturenpark, in Eggenburg steht das Krahuletz-Museum mit einer Ausstellung über eine Milliarde Jahre Erdgeschichte. Der ehemalige Schlosspark bildet im Karikaturengarten Brunn am Walde die Kulisse für kunstvolle Figuren und kleine Gemeinheiten. In Karlstein beschäftigt sich das Museum mit Uhren und Zeitmesstechnik, in Schweiggers erfährt man Wissenswertes über die Waldviertler Erdäpfelwelt. 10.000 Jahre Menschheitsgeschichte, dass Wissen alter Kulturen und Wege in eine sonnige Zukunft warten in der Sonnenwelt Großschönau. Die Sonne spielt auch in Weiten eine große Rolle: Im Schaugarten Sonnenuhren Jindra erfährt man alles über Sonnenuhren, aber auch Jahreszeiten und Sonnenwenden. In Felling, einem verträumten Ort an der tschechischen Grenze, findet man ein wahrlich schillerndes Naturmaterial: Perlmutt. Wie man daraus traumhafte Produkte herstellen kann, erfährt man in der Perlmuttdrechslerei, übrigens der einzigen in Österreich.
Freizeit
Der hügelige Süden des Waldviertels mit dem größten geschlossenen Waldgebiet Österreichs gilt als Wanderregion par excellence. Ein Stück weiter nördlich, im zentralen Waldviertel, führt ein dicht gewobenes Wandernetz zu duftenden Kräuterwiesen am dunklen Waldrand, Bauerngärten in kleinen, gewachsenen Dörfern und durch romantische Städte.
Radfahrer können bei stundenlangen Touren Stress ab- und Fitness aufbauen. Geradezu vorbildlich hat man sich im Waldviertel der Mountainbiker angenommen: Im weitläufigsten Streckennetz Österreichs verlaufen 90 Routen mit einer Gesamtlänge von über 2.000 Kilometern.
Zur Erfrischung laden zahlreiche Natur- und Flussbäder, allen voran die drei Kampseen Ottenstein, Dobra und Thurnberg, die zusammen eine der schönsten Wasser- und Teichlandschaften Europas bilden. Ideal zum Schwimmen, Uferwandern, Bootfahren, Campen, Fischen, Durchatmen, Schauen, frei sein.
Gartenliebhaber finden ihre Erfüllung in den Kittenberger Erlebnisgärten. Eine schier unendliche Blütenpracht bieten die 40 verschiedenen Themengärten.
Im Winter laden die Langlaufzentren Gutenbrunn und Bärnkopf zu sportlicher Betätigung.
Kulinarik & Genuss
Was fällt Ihnen zum Waldviertel ein? Natürlich, Erdäpfel! Und die Erdäpfelknödel zum Schweinsbraten, die zuhause nicht und nicht so gelingen wollen, wie in einem Waldviertler Dorfwirtshaus. Jede Landschaft prägt auch die Speisen, die sie hervorbringt. Mit Armschlag hat sich gleich ein ganzes Dorf dem Mohn verschrieben und verwöhnt seine Gäste mit Interessantem und vor allem Leckerem aus der Welt des Mohns. Bei Sonnentor in Sprögnitz wird ein Kräuter-Sinnes-Erlebnis geboten, in Roggenreith hat die Familie Haider beschlossen, das Getreide zu veredeln und eine Whisky-Erlebniswelt geschaffen, bei den Käsemachern in Heidenreichstein kann man die Produktion hautnah miterleben. Weiter südlich dominiert der Wein – auch wenn wir die Wachau jetzt nicht direkt zum Waldviertel zählen. Es lohnt sich, in der Weinerlebniswelt Loisium oder im Ursin Haus, der Kamptaler Gebietsvinothek, in Langenlois vorbeizuschauen und edle Tropfen zu genießen.
Sanft mobil
Fantasievoll führt die Trasse mitten durch die bezauberndsten Landstriche des Waldviertels. Die Fahrt mit der schmalspurigen Waldviertelbahn hinauf in den „hohen Norden“ an und für sich schon ein Abenteuer, vor allem über den „Waldviertler Semmering“ mit seinen faszinierenden Tunnels und Viadukten. Nicht minder spektakulär für Eisenbahnfans und ein Traum für Genießer ist die Fahrt mit dem Reblaus Express zwischen Retz und Drosendorf. Die Winzer aus der Region verwöhnen im Heurigenwaggon mit herrlichen Schmankerln.
Information
www.waldviertel.at
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zuletzt geändert am 16.09.2024