Mariazellerland - den Winter vor der Haustüre
Endlich einmal Heimvorteil! St. Pölten ist alles andere als eine Destination für einen Winterurlaub, aber von meiner Heimatstadt ist es nur ein Katzensprung ins winterliche Mariazellerland.
Am Wochenende ist Sonne angesagt und in der in der Bergwelt Niederösterreichs liegt genug Schnee. Das sind genau die richtigen Zutaten für einen Ausflug ins Winter-Wonderland im Süden von St. Pölten. Für die Anreise bietet sich die Mariazellerbahn an. Warum? Weil es einfach bequem ist. Zur normalen Garnitur werden an solch besonderen Tagen in der Vorweihnachtszeit - und wenn es genügend Reservierungen gibt - Panoramawaggons angehängt. Die Fahrt von St. Pölten dauert gut eineinhalb bis zwei Stunden, also genug Zeit für ein ausgiebiges Frühstück.
Aufgefädelt entlang der Bahnstrecke liegen die Gemeinden Puchenstuben, Annaberg, Mitterbach und Mariazell.
Puchenstuben
Hier tut sich gleich die erste Herausforderung auf: Zwischen Bahnhof und dem Schi- und Langlaufgebiet Turmkogel liegen ein paar Kilometer. Früher war es daher nicht möglich, mit der Bahn anzureisen. Heute geht das, weil die Gemeinde einen Shuttledienst eingerichtet hat. Der fährt jedoch nicht regelmäßig, sondern nur auf Anfrage. Ein paar Tage vorher von 8:00 bis 12:00 vormittags am Gemeindeamt unter 02726/238 anrufen, dann wirst du abgeholt und auf den Turmkogel gebracht. Da kannst du dann auch den Rücktransport fixieren.
Vor dem Turmkogel-Zentrum tummeln sich die Kinder. Sie können spielerisch die ersten Rutschversuche auf Skiern unternehmen, mit einem Tellerlift und Schlepplift als kurze Aufstiegshilfe. Ausrüstung gibt es im Skiverleih gleich daneben. Der Massentourismus ist hier nicht angekommen, das Winter-Wonderland ist irgendwie echter, authentischer.
Die Langlaufloipen sind hier mein Favorit, insgesamt sind 40 Kilometer gespurt. Wir wandern mit den Schiern durch die tief verschneite Landschaft, großteils durch den Wald und werden immer wieder von einem herrlichen Panoramablick auf Ötscher und Gemeindealpe eingefangen. Auch geführte Touren mit Schneeschuhen werden angeboten.
Annaberg
Annaberg ist die nächste Wintersportgemeinde entlang der Mariazellerbahn. Leider nicht ganz. Die Bahnstation Annaberg-Reith liegt zwar nur fünf Kilometer vom Ortszentrum entfernt, eine Shuttleverbindung ins Schigebiet gibt es nicht. In die Loipe kannst du von diesem Bahnhof aber gut einsteigen. Wenn du öffentlich ins Schigebiet anreisen möchtest, wirst du über die Traisentalbahn nach Lilienfeld und von dort mit dem Bus nach Annaberg geleitet. Dauert in etwa gleich lang wie mit der Mariazellerbahn.
Annaberg ist vor allem ein Familienschigebiet, in dem für alle etwas dabei ist. Das Anna-Land für die Kinder, die das Schifahren lernen möchten und auch für Erwachsene Anfänger*innen. Ein Seil- und Teppichlift, leichte, flache und breite Hänge beim Ski-Zentrum Reidl bieten dafür ideale Voraussetzungen. Hier gibt es auch eine Schischule, in der sich ausgebildete Schi- und Snowboardlehrer*innen um die ersten Rutschversuche annehmen, während die routinierten Mamas, Papas, Omas und Opas anspruchsvollen bis FIS-taugliche Hänge vorfinden. Auch Tourengeher*innen kommen hier auf ihre Rechnung.
Und es gibt hier auch zwei Rodelbahnen. Eine beim Förderband der Annaberger Lifte, wo jeden Samstag Flutlichtrodeln möglich ist, und dann noch die Naturbahnrodelstrecke am Tirolerkogel.
Mitterbach - Gemeindealpe
Ein paar Stationen weiter mit der Mariazellerbahn kommst du in die Gemeinde Mitterbach. Der Bahnhof liegt zwar auch nicht direkt bei der Talstation der Gemeindealpe-Lifte, dorthin sind es aber nur etwa zehn Minuten zu Fuß. Die bequemen Winterschuhe und die Tragtasche für die Schischuhe kannst du in einem der zahlreichen verschließbaren Kästchen aufbewahren.
Die Gemeindealpe bietet die besten Voraussetzungen für ein anspruchsvolles Schi- uns Snowboardvergnügen. Mit zwei Sesselliften geht es rauf auf über 1.600 Meter. Von dort hast du rundum einen wunderbaren Panoramablick aber auch eine lange und anspruchsvolle, zum Teil ziemlich steile Abfahrt vor dir. Ganz oben, gleich neben der Piste, findest du ein Freeride-Gelände und bei Neuschnee einen herrlichen Tiefschneehang, der allerdings relativ rasch zur Buckelpiste mutiert. Bei der Mittelstation gibt es einen Snowpark mit 17 Elementen, weiter unten eine Speedstrecke mit Geschwindigkeitsmessung und im Bereich der Talstation eine Funslope.
Wenn du einfach nur die wunderbare Winterlandschaft abseits der Schipiste genießen möchtest, dann sind eine Skitour, eine Schneeschuhwanderung oder ein Speziergang rund um den Erlaufsee eine wunderbare Alternative.
Mariazell - Bürgeralpe
Die Endstation der Mariazellerbahn ist auch gleichzeitig der Einstieg in das Wintersportgebiet Bürgeralpe. Hier findest du ein kleines, aber feines Familienschigebiet, dieses Mal sogar mit einer Gondelbahn mit Talstation direkt im Wallfahrtsort Mariazell. Die Pisten sind nicht allzu anspruchsvoll und laden ein, genüsslich die Schwünge in den Schnee zu schneiden, vielleicht mit einer Melodie auf den Lippen.
Wenn du das Tourenski-Gehen einmal ausprobieren möchtest: Die Bürgeralpe ist ein Geheimtipp für alle Tourenski-Neulinge und für alle, die Lust auf eine kurze Tour mit präparierter Abfahrt haben. Für den Aufstieg stehen drei Trails - großteils abseits der Pisten - zur Verfügung, welche beliebig kombiniert werden können. Ab Beginn der Skisaison werden jeden Freitag ausgewählte Pisten bis 20.30 Uhr für Tourenskifans freigegeben. Dann ist auch eine Hütte am Berg geöffnet.
Noch mehr Infos zum Mariazellerland im Winter gibt es beim Tourismusverband Mostviertel>>>
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zuletzt geändert am 14.11.2024