Seine mit Flaniermeile und Eiffelturm in Hintergrund.
Foto: Barbara Tascijevic Porwoll / Green Spirit Hotels

Nachhaltig in Paris

Die französische Hauptstadt hat die Olympischen Sommerspiele 2024 auch dazu genutzt, in den Umweltschutz zu investieren. Davon profitieren die Bewohner*innen und die Gäste.

Das wohl aufwendigste Projekt war, das Flusswasser der Seine soweit zu säubern, dass die Freiwasserbewerbe wie etwa das Schwimmen im Triathlon hier stattfinden konnten. Die Seine war bereits bei den Spielen 1900 Austragungsort der Schwimmbewerbe, seit mehr als hundert Jahren ist das Baden in der Seine wegen der schlechten Wasserqualität allerdings verboten. Im Vorfeld der Spiele wurden nun 1,4 Milliarden Euro in Kläranlagen und Auffangbecken investiert, um die Verschmutzung auf ein vertretbares Niveau zu reduzieren. Tatsächlich wurde bei den Spielen erstmals wieder in der Seine geschwommen. Ab 2025 soll der Fluss dann generell zum Baden und Schwimmen freigegeben werden.

Seineufer zum Flanieren

Wenn das Wasser der Seine zum Schwimmen einlädt, ist es nur konsequent, wenn auch die Ufer des Flusses umweltbewusst gestaltet werden. Noch vor wenigen Jahren fuhren links und rechts der Seine täglich zehntausende Autos. Seit 2013 ist ein Abschnitt des linken Ufers für Autos gesperrt, seit 2017 auch ein Abschnitt an der rechten Uferseite. Davon profitieren nicht nur alle, die mit dem Fahrrad unterwegs sind. Flanierende Paare, Jogger*innen, Familien mit Kindern - die Grünflächen entlang der Seine laden zum Entspannen, Sporteln oder auf ein Frühstück bei Café au lait und Croissant in einem der Cafés. Im Sommer wird das Ufer mit „Plage Paris“ zum Strand. Aufgeschütteter Sand, Liegestühle, Bars und Cafés sorgen für sommerliche Vibes.

Übrigens ist das Ufer der Seine UNESCO-Weltkulturerbe. Laut der Vereinten Nationen versinnbildliche es die Beziehung zwischen Bevölkerung und Fluss und gelte als Vorbild für den weltweiten Städtebau. Die verschiedenen Blickachsen mit vielen gotischen Gebäuden machen das Seine Ufer zudem besonders reizvoll für einen Besuch.

Blick auf die Seine in Paris: der rotgoldene Abendhimmel und die Lichter der Schiffe spiegeln sich im Fluss und im Laub der Bäume am Ufer wider.
Foto: Joe Desousa / unsplash

Mit dem Fahrrad durch Paris

Paris kann man immer besser mit dem Fahrrad erkunden. Laut Marion Soulet, die sich beim Radfahrerverband „Paris en Selle“ engagiert, ist das Rad das ideale Verkehrsmittel, um in der französischen Hauptstadt Wege zurückzulegen. „In den vergangenen Jahren wurden viele Fahrradwege gebaut“, sagt Soulet. „Es braucht aber noch einige mehr, damit Paris zu einer echten Fahrradhauptstadt wird.“ Immerhin hat Paris schon jetzt mit dem Radweg am Boulevard de Sébastopol einen der am stärksten frequentierten Radwege Europas.

Den Fahrradweg an der Seine und das immer weiterwachsende Radwegenetz haben die Pariser*innen den ambitionierten Plänen ihrer Bürgermeisterin Anne Hidalgo zu verdanken. Ihre Mission: Paris soll grüner, autofreier und fahrradfreundlicher werden. Aber auch Corona hat Anteil daran, dass die Zahl der Radfahrer*innen in Paris in den vergangenen drei Jahren hat um 70 Prozent zugenommen hat. „Während der Pandemie vermieden viele Menschen die oft überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel, stiegen aufs Rad und haben so ihre Verkehrsgewohnheiten nachhaltig verändert“, sagt Soulet.

Öffentliche Leihfahrräder, darunter fast zur Hälfte Elektroräder, können an den fast 1.500 Vélib-Leihstellen ausgeborgt werden. Marion Soulet hat auch gleich einen Tipp, für Routen, wie man die Stadt radelnd erkunden kann: „Man könnte zum Beispiel rechts der Seine beginnend vom Place de la Bastille die Rue de Rivoli entlangfahren und kommt dabei am Pariser Rathaus, dem Musée du Louvre und dem Place de la Concorde vorbei, bis man schließlich den Arc de Triomphe erreicht. Alternativ bleibt man auf der linken Seite der Seine, radelt an der Kathedrale Notre Dâme de Paris vorbei, durchs Quartier Latin, bis man schließlich zum Eiffelturm kommt.

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Wer rechts der Seine entlangradelt kommt auch am Louvre vorbei. Foto: Patrick Langwallner / unsplash

Gold für den Eiffelturm

Apropos Eiffelturm: Der wird anlässlich der Olympischen Sommerspiele in neuem metallisch-goldenem Farbglanz erstrahlen. Nach über fünfzig Jahren ändert das Wahrzeichen Frankreichs damit wieder einmal seinen Farbton. Für den 330 Meter hohen Turm, der ursprünglich rot, später ockergelb, dann gelb-orange und schließlich ein halbes Jahrhundert braun war, sind rund sechzig Tonnen neue Farbe nötig. Die braucht es übrigens alle sieben Jahre, weil der Turm im Kampf gegen Rost regelmäßig gestrichen werden muss. In den vergangenen 134 Jahren seit seinem Bau ist das zwanzig Mal passiert.

Hoch ragt der hell gestrichene Eiffelturm in den blauen Himmel, im Vordergrund die Blüten eines Magnolienbaums.
Zu den Olympischen Spielen erstrahlt der Eiffelturm in gold´nem Glanz. Foto: Killian Cartignies / unsplash

Anreise

Mit dem Nachtzug nach Paris. Abends einsteigen, einschlafen und in der französischen Hauptstadt zum Frühstücken aufwachen: Dreimal pro Woche fährt der ÖBB-Nightjet von Wien nach Paris. Zusteigen kann man auch in St. Pölten, Linz und Salzburg.

Auch tagsüber schafft man die Strecke Wien Paris über München und Mannheim in 10,5 Stunden.

TIPP: Mit der Mobilitäts-App wegfinder findest du alle Angebote für deine An- und Rückreise und kannst diese auch gleich buchen. Neben Zügen und Bussen zeigt dir die App auch das vorhandene Leih-Angebot an Autos, Fahrrädern und E-Scootern sowie regionale Taxiunternehmen für die Fahrt vom Bahnhof / von der Bushaltestelle zum gebuchten Quartier.


 

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zuletzt geändert am 31.08.2024

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