Urlaub am Plastikstrand
Weltweit kämpfen die "Traumstrände“ mit dem Alptraum Plastik. Wird nicht täglich gereinigt, liegen und plantschen die UrlauberInnen im Müll, den sie zum Großteil sogar selber hinterlassen haben.
Sommer, Sonne – und Plastikmüll am Strand und im Meer. Das ist die bittere Realität in vielen Urlaubsdestinationen. In Mallorca beispielsweise fallen jährlich 500.000 Tonnen Müll an, auf den Malediven sind es unvorstellbare 140 Tonnen an einem einzigen Tag, und an den Stränden Balis kämpfen Bagger gegen die Müllberge an. Der Großteil der Abfälle sind Kunststoffe, die von den UrlauberInnen selbst stammen. Es sind vor allem Einwegprodukte, wie leere Wasserflaschen und Plastiktaschen vom Einkauf im Supermarkt oder im Souvenirshop, die am Strand und im Meer landen. Und dort brauchen sie so rund 450 Jahre, bis sie verrottet sind.
Mangelhaftes Abfallmamagement
Das Abfallproblem wird dadurch verstärkt, dass in vielen Urlaubsregionen das Abfallmanagement mangelhaft ist. „Die TouristInnen verursachen vielerorts wesentlich mehr Plastikmüll als die lokale Bevölkerung. Es liegt daher auch klar an der Tourismuswirtschaft, die Reisedestinationen beim Aufbau effizienter Abfallsammel- und Recyclingsysteme zu unterstützen – und natürlich Plastikmüll in ihrem Einflussbereich weitestgehend zu reduzieren“, sagt Cornelia Kühhas, Tourismusexpertin der Naturfreunde Internationale.
Darüber hinaus sind auch gesetzliche Rahmenbedingungen zum Eindämmen der Plastikflut notwendig. Auf den Balearen beispielsweise soll ab 2019 Hotels und Gastronomiebetrieben verboten werden, Getränke in Einweg-Plastikflaschen anzubieten; Plastikgeschirr und Einweg-Plastiktaschen werden aus den Geschäften verbannt. Auch die EU-Kommission sagt dem Plastikmüll den Kampf an – und plant ein EU-weites Verbot von Einweg-Plastikartikeln.
Plastiksackerl und -flaschen vermeiden
„Im Urlaub vergessen viele auf ihr Umweltbewusstsein“, meint Cornelia Kühhas. Tatsächlich ist es so, dass die meisten von uns im Urlaub mehr Müll verursachen als zu Hause. Dinge, wie Mülltrennung oder das Vermeiden von Einweg-Tragtaschen, die zu Hause oft ganz selbstverständlich sind, werden im Urlaub vernachlässigt. „Dabei wäre es doch ganz simpel, auch im Urlaub eine Tasche zum Einkaufen mitzunehmen oder das Trinkwasser für den Strandausflug in eine wieder befüllbare Flasche zu füllen – damit lässt sich schon mal sehr viel an Plastikmüll vermeiden!“
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zuletzt geändert am 03.04.2022