Jerusalemweg – pilgern für den Frieden
Am 24. Juni 2010 sind Johannes Aschauer, Otto Klär und David Zwilling in Oberösterreich aufgebrochen, um sechs Monate lang 4.500 km zu Fuß nach Jerusalem zu gehen. Aus ihrer Pilgerreise wurde ein Friedensprojekt.
2003 pilgerten die beiden Oberösterreicher Johannes Aschauer und Otto Klär den gesamten Jakobsweg von Österreich bis Finisterre (3.000 km), als dieser noch als Geheimtipp für Pilger galt. Gemeinsam planten sie für 2010 eine neue völker-und religionsverbindende Pilgerreise: Zu Fuß nach Jerusalem. Drei Wochen bevor es losging hat sich David Zwilling aus Abtenau, Abfahrtsweltmeister 1974, den beiden angeschlossen. Am 24. Dezember zu Weihnachten wollten die drei in Bethlehem sein.
Die Route führte 4.500 km durch insgesamt 10 Länder. Zuerst der Donau entlang bis nach Budapest und Belgrad, dann weiter durch den Kosovo, Mazedonien bis nach Griechenland. Bis hierher war noch nicht einmal ein Drittel der Strecke geschafft. Schlafmangel, Hitze und Schmerzen waren ständige Begleiter. Dazu kamen Konflikte in der Gruppe, die jedoch immer gleich angesprochen und ausgeräumt wurden. Das Verbindende stand immer vor dem Trennenden. Denn vor ihnen lag alleine durch die Türkei nochmals die gleiche Strecke wie bisher und dann noch die arabische Route durch Syrien, Jordanien bis nach Israel/Palästina.
Auf ihrem Weg kamen die drei Pilger an vielen Kirchen, Kapellen, Klöster und Moscheen vorbei, sie nutzten die historischen Wege der Apostel und kamen an den Stätten vorbei, an denen sie wirkten, wie Philippi, Ephesos oder Lystra. Sie gingen einen Monat lang durch Syrien – von Aleppo bis Damaskus – was heute nur wenige Jahre später - undenkbar ist. Letztendlich erreichten sie am heiligen Abend Bethlehem und am Morgen des 25. Dezember das nur wenige Kilometer entfernte Jerusalem, einen heiligen Ort für Muslime, Christen und Juden.Am Tempelberg findet eine Verschmelzung der drei auf den Stammvater Abraham basierenden Religionsgemeinschaften statt. Die Geschichte und auch die Gegenwart sind geprägt von Misstrauen, Kriegen, Kreuzzügen und Genoziden. Pilgern schafft Offenheit für Begegnungen, baut Vorurteile und Ängste ab und stärkt das Vertrauen. Wer sich auf den Weg macht schafft Verbindungen und Brücken zwischen verschiedenen Völkern, Kulturen und Religionen.
Das ist auch der Grund, warum die drei Pilger ihre Reise nicht einfach abgehakt haben und zur Tagesordnung übergegangen sind. Sie haben das Projekt Jerusalemweg ins Leben gerufen und damit ein einzigartiges, internationales Friedensprojekt für gegenseitige Anerkennung und Toleranz geschaffen.
Die 7.500 km lange Route startet am "Ende der Welt", im spanischen Finisterre, führt am Jakobsweg dem Sonnenaufgang entgegen durch das Herz Europas bis zum Anfang in Jerusalem.
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zuletzt geändert am 03.11.2018