Leute vor einem Würstelstand.
Foto: OekoBusiness Wien

Der Wiener Würstelstand ist UNESCO Kulturerbe

Wien scheint die Genusshauptstadt mit langen Traditionen zu sein. Neben der Wiener Kaffeehaus- und Heurigenkultur wurden nun auch die Wiener Würstelstände von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe geadelt. Bei einigen gibt es auch ein biologisches und veganes Angebot.

Die Geschichte der Wiener Würstelstände reicht zurück bis in die Zeit der Monarchie, wo fahrbare Garküchen eine Einkommensquelle für Veteranen boten. Der älteste noch bestehende Stand ist übrigens der 1928 eröffnete „Würstelstand Leo“ am Döblinger Gürtel. Mit der Erlaubnis fester Standorte ab 1969 entwickelte sich die Institution weiter und prägt das Alltagsleben der Stadt. Sie sind nicht nur eine kulinarische Institution, sondern auch Treffpunkte, an denen soziale Barrieren verschwinden, weil sich hier Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten auf eine kurze Mahlzeit einfinden.

Viele Standbetreiber verlassen sich nicht nur auf die Tradition, sondern entwickeln ihr Gewerbe durch neue Angebote weiter. Im Rahmen des Umweltserviceprogramms OekoBusiness Wien werden Imbissstände beraten, die auf Bio umstellen möchten. Der erste, der bereits 2020 mit dem Gütesiegel „Natürlich gut essen“ in Bronze ausgezeichnet wurde, ist der Wiener Würstelstand an der Ecke Pfeilgasse/Strozzigasse in der Josefstadt. „Wir wollen das Wiener Kulturgut Würstelstand auf die Höhe der Zeit bringen: mit veganen Angeboten, Bio-Qualität und indem wir bei der Auswahl unserer Würstel ganz besonders auf Herkunft und Qualität achten“, so der Betreiber Mike Lanner damals.

Im Vordergrund ein Papierteller mit Würstel und Senf, im Hintergrund eine Gruppe von Leuten am Würstelstand.
Der Wiener Würstelstand an der Ecke Pfeilgasse/Strozzigasse in der Josefstadt ist der erste, der mit dem Gütesiegel „Natürlich gut essen" ausgezeichnet wurde. Foto: OekoBusiness Wien

Mittlerweile betreibt Lanner auch seinen zweiten Würstelstand beim Fernheizwerk Spittelau nach ökologischen Kriterien. „Wurst, Fleisch, Eräpfel, Maiskolben bis zum Ketchup ist alles bio“, bleibt Lanner seinem Weg treu. Bei den Getränken setzt er auf Mehrweggebinde.

Natürlich gut essen

Das Gütesiegel besagt, dass bei angebotenen Speisen und Getränken auf Bio-Qualität, Regionalität und das Tierwohl geachtet wird. Je nach umfang des Einsatzes von Biolebensmitteln gibt es die Auszeichnung in Gold (mehr als 90%), Silber (mehr als 75%) und Bronze (mindestens 30%). Die Kommunikation an die Kundschaft, dass biologische, regionale, saisonalen und tierfaire Lebensmittel verwendet werden, soll einen zusätzlichen Anreiz bieten, hier einen Imbiss zu genießen.

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zuletzt geändert am 02.12.2024

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